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In diesem Teil "Szenarien/Geschichte" werde ich versuchen, die Grundlagen des Drehbuchautors und die "Gute Methode" zur Erstellung eines Drehbuchs und einer Geschichte zu beschreiben.
Ich weise hier noch einmal darauf hin, dass der Drehbuchautor ein Beruf ist, der sich sehr deutlich vom Beruf des Zeichners unterscheidet. Der Drehbuchautor muss in der Lage sein, das Schreiben und die Kunst des Erzählens in Comicform zu beherrschen. Es sollte für den Drehbuchautor bei der Inspiration und Entwicklung der Ideen keine Mängel entstehen. Es sollte dem Drehbuchautor an Ideen und Inspiration nicht mangeln.
Für die Ausarbeitung eines Drehbuchs und einer Geschichte, steht die Kreativität des Autors im Spiel.
DIE ABSICHT UND DIE MOTIVATION DES DREHBUCHAUTORS.
In einem ersten Schritt möchte ich auf die Begriffe Absicht und Motivation des Drehbuchautors eingehen.
Was mich als Drehbuchautor betrifft, so bestand meine Hauptmotivation darin, eine Geschichte zu erzählen. Als ich anfing mit der Tätigkeit des Comicautors, hatte ich nicht die Hoffnung, mit einem Comic ein großes Publikum zu erreichen. Was ich wollte, war, in erster Linie, mir selbst eine Geschichte zu erzählen. Ich war der Meinung, dass der allererste Leser der Comicautor selbst ist. Meine erste Absicht war es, eine Geschichte mit Elementen inspiriert aus meinem eigenen Leben zu erzählen und zu entwickeln. Diese Elemente waren von Träumen, die ich nachts hatte und die mich sehr geprägt haben, inspiriert. Allerdings gab es auch Elemente, die von der spirituellen Krise ( in den ersten Jahren meines sogenannten Erwachsenwerdens ) inspiriert waren. Ich hatte die Hoffnung, durch das Erzählen einer Geschichte in Form eines Comics, eine Art "Therapie" oder "Selbsttherapie" zu praktizieren. Meine Absicht bei der Verfassung eines Comics bestand also in erster Linie darin, mich mit meinen Träumen und Erfahrungen der Vergangenheit und der Kindheit auseinanderzusetzen und diese zu verarbeiten.
Zuallererst muss sich der Drehbuchautor also über seine Motivation und seine Absicht beim Schreiben des Drehbuchs im Klaren sein. Der Drehbuchautor muss sich also die Fragen stellen: Warum will ich Comicautor werden, was ist meine Motivation? Was ist mein Ziel, was ist meine Hauptabsicht beim Schreiben eines Comics?
Drehbuchautoren sind in der Regel motiviert, weil sie Geschichten erzählen und diese mit anderen teilen wollen.
Mit der Zeit und im Laufe der Jahre haben sich meine Absichten beim Schreiben der Geschichte etwas verändert. In den letzten Jahren war es meine eigentliche Absicht, in Form von Text und Bild, Andeutungen auf eine andersartige spirituelle Sichtweise der geistigen und materiellen Welt zu geben. Mein Ziel mit meinem Comic ist es also eher, durch Andeutungen, zu "helfen".
IDEEN UND INFORMATIONEN
Eine der Grundlagen im Beruf des Drehbuchautors ist die Entwicklung von Ideen. Der Drehbuchautor muss sich fragen, was er erzählen möchte. Um dies zu verwirklichen, muss der Drehbuchautor in der Regel Informationen suchen, er muss sich dokumentieren. Die Dokumentation und Informationsbeschaffung ist ein entscheidender Schritt bei der Entwicklung eines Drehbuchs.
Die Fragen, die sich der Drehbuchautor stellen muss, sind:
- In welcher Zeit, mit welchem Hintergrund, in welchen Schauplätzen, in welcher Welt spielt sich die Geschichte?
- Was ist die Handlung? Was ist der rote Faden der Geschichte?
- Wer sind die Helden der Geschichte? Welche Charaktereigenschaften haben die einzelnen Helden? Gibt es Feinde? Und wenn ja, welche Rolle spielen die Feinde in der Geschichte und wie entwickeln sich die Feinde im Verlauf der Handlung??
- Welche Wendungen oder Wendungspunkte entwickeln sich in der Geschichte?
- Wie beginnt die Geschichte? Wie wird die Welt in der Geschichte im Comic eingeführt? Wie werden die Helden und die Feinde dargestellt oder vorgestellt?
- Was ist die Aufgabe oder die Aufgaben der Helden?
Das sind alles Fragen, mit denen sich ein Drehbuchautor auseinandersetzen sollte.
Ich möchte auch darauf hinweisen, dass die Wahl der Welt, der Schauplätze, der Charaktereigenschaften der Helden und der Feinde weitgehend von den Affinitäten und Vorlieben des Autors abhängt.
Was mich betrifft, so schreibe ich das Drehbuch des Comics vor allem für mich selbst, auch wenn meine Absicht letztlich darin besteht, in die Geschichte Andeutungen für eine andersartige spirituelle Weltanschauung zu geben. Da ich schon immer ein großer Fan von Heroic Fantasy, Geschichten und Legenden rund um Weihnachten war und immer noch bin, war es für mich also ganz natürlich, in meiner Comicgeschichte den Weihnachtsmann, die Weihnachtskobolde und Knecht Ruprecht...etc. einzubauen.
Sobald die Informationen gesammelt sind, muss der Drehbuchautor alle Informationen sortieren und filtern. Am Anfang hat man eine ganze Vielzahl von Ideen, die man allerdings nicht alle in die Geschichte einbauen kann. Als Drehbuchautor ist es wichtig, sich nicht in Details zu verlieren. Der Drehbuchautor muss einen roten Faden haben, er muss wissen, was er erzählen möchte, er muss wissen, welche Richtungen er in seinem Drehbuch übernehmen will. Das Drehbuch und die Geschichte muss in der Tat einfach, klar und präzise sein. In der Regel muss der Drehbuchautor im Chaos der gesammelten Informationen auch seiner Intuition folgen können, um zu wissen, was er in die endgültige Form des Comics einbringen will.
DIE ERZÄHLUNG
Sobald die Informationen sortiert und gefiltert wurden und der Autor weiß, was er erzählen möchte, kann er mit dem Erzählen beginnen.
Am Anfang habe ich viel mit dem Erzählen und dem Schreiben der Geschichte rumexperimentiert. Ich habe beim Prozess des Schreibens viel herumprobiert und habe meine Geschichten oft mehrmals von Freunden und Bekannten lesen lassen. Was mir oft aufgefallen ist, ist, dass der Leser die Geschichte in nicht wenigen Fällen ganz anders versteht und wahrnimmt als der Autor selbst. Man findet seine Geschichte von der Reihenfolge her zwar logisch und schlüssig ( schlüssig auch, wenn es darum geht in die Geschichte Hinweise zu geben, so wie es bei mir der Fall war und ist ), anders ist es bei dem Leser; es kann sein, dass der Leser mit dem Filter seiner Wahrnehmung die Geschichte ganz anders versteht und einordnet und dann ist vielleicht bei einer Missinterpretation des Lesers die ursprüngliche Absicht des Autors weitgehend verfehlt. Auch in Anbetracht der Logik, kann es auch zwischen dem Leser und dem Autor Missverständnisse geben: Was für einen selbst logisch erscheint, muss für den Leser nicht unbedingt logisch sein. Es ist also wichtig, dass der Drehbuch- und Comicautor seine Geschichten von anderen lesen lässt, meistens haben sie auch einen kritischen Blick und können mehr Distanz zur Geschichte haben.
Bei der Entwicklung des Comics spielt der Raum zwischen den einzelnen Feldern eine wesentliche Rolle. Für einen Comicautor geht es darum, das, was sich zwischen den Kästchen befindet, der Raum zwischen den Bildern, zu beherrschen. Es ist zwar richtig, dass die Kästchen mit dem Text und dem Bild eine Botschaft zum Zeitpunkt "T" etwas vermitteln, aber andererseits kommuniziert auch die "Leere" oder der leere Raum zwischen den Kästchen. Das bedeutet, dass der Drehbuchautor bei der Erstellung eines Comics nicht nur der Meister des Schreibens sein muss, sondern auch der Meister der "Leere" und der leeren Räumen zwischen den Kästchen.
Ich muss auch hinzufügen, dass ich anfangs beim Erzählprozess dazu neigte, viel zu viel Text einzubauen, was das Lesen der Geschichte für den Leser deutlich erschwerte und das Ganze noch komplizierter machte.
Es ist wichtig, dass die Geschichte einfach und klar ist und sich nicht in Details verliert. Manchmal reichen ein oder zwei Sätze aus, um viele Elemente der Handlung zu erläutern. Ein Fehler von mir Anfangs war immer Inhalte im Text zu wiederholen; ich wollte "zu gut" erläutern, meistens ist auch mit Bildern viel selbst erklärend.
ZUSAMMENFASSUNG
Die Entwicklung eines Drehbuchs und einer Geschichte kann sehr komplex sein; auf dieser Website werde ich nicht auf die Einzelheiten eingehen, das würde den Rahmen dieser Webseite sprengen. Hier möchte ich darauf hinweisen, dass der Drehbuch- und Comicautor letztendlich frei in seinen Entscheidungen in der Erzählung sein muss, unabhängig von den Lesern oder einem Verlag und vor allem unabhängig davon, ob sich das Drehbuch gut verkauft lässt oder ein breites Publikum findet. Was wirklich zählt, ist, dass die Geschichte mit den Helden und die Handlung dem Drehbuchautor selbst gefällt. Wenn einigen Lesern die Geschichte nicht gefällt ( weil sie nicht originell genug ist z. B.), ist das letztlich nicht so wichtig. Was zählt, ist die Befriedigung und die Freude, die der Autor selbst aus der Entwicklung des Drehbuchs und der Geschichte gewinnt. Was ich meine, ist, dass der Drehbuchautor in seinen Entscheidungen sich nicht von der Anerkennung durch andere und Leser abhängig sein sollte. Der Drehbuch- oder Comicautor ist in erster Linie ein Künstler, der für sich selbst arbeitet.
Es gibt keine "richtige Methode", um ein Drehbuch oder eine Geschichte zu schreiben. Ich würde eher sagen, dass die "richtige Methode" darin besteht, dass der Drehbuchautor Spaß am Schreiben und Erzählen hat und es ihm eine große Befriedigung und Freude verschafft, eine eigene Geschichte zu erfinden und zu schreiben.
Dennoch möchte ich hinzufügen, dass, wenn es eine "richtige Methode" geben sollte, dann stellt sich heraus, dass die Elemente dieser Methode folgender Maße aussehen:
- Erstens, die Suche und das Sortieren von Informationen und das Verfolgen der "Intuition".
- Beherrschung der Kunst des Schreibens und Erzählens eines Comics
- das Drehbuch und die Comicgeschichte lesen und von anderen und sogar von Fachleuten lesen lassen und von der Kritik anderer lernen.
Abschließend möchte ich noch hinzufügen, dass es einen wichtigen Punkt gibt, den ich noch nicht erwähnt habe und der, meiner Meinung nach bei weitem der wichtigste Punkt ist: die Macht des Jetzt oder die Macht der Gegenwart. Die Macht des gegenwärtigen ( "Meditation", Sport, unter anderem...) ist der "Schlüssel" zum Erfolg einer für sich gelungenen Geschichte.
Die Macht des Gegenwärtigen ist ein großartiges Werkzeug:
- im kreativen Prozess
- um Ordnung in das Chaos der Ideen und Informationen zu bringen
- um seiner Intuition zu folgen und auf sie zu hören
- und schließlich, um viel Freude und Spaß an der Tätigkeit als Drehbuch- und Comicautor zu haben.
Die Macht des Gegenwärtigen ist ein so wichtiger Punkt, dass ich diesem Thema ein ganzes Kapitel gewidmet habe (siehe Kapitel "Die Kraft der Gegenwart").



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